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Frei wie ein Vogel – Editorial 2020

Artwork: Anouk Wyss

In der Silvesternacht träume ich von einem wunderschönen Vogel. Er schaut mich an. Unsere Blicke treffen sich. Er meint mich. Ich entlasse ihn in die Freiheit. Es ist das allererstemal, dass ich von einem Vogel träume. Hellbraune Punkte zieren sein weißes Gefieder, ich bin fasziniert von seiner Schönheit.

Ich wache auf und sehe ihn noch vor mir. Ich fühle mich sehr leicht und zugleich tief beruhigt. Ich bin im neuen Jahr gelandet. Ja, auch dieses Jahr will ich einiges anders machen. Zum Beispiel ganz auf Kaffee verzichten, obwohl ich darüber gerade nicht schreiben will.

Was viel wichtiger ist Loszuwerden, das macht mir mein Liebster weniger Tage später klar. Es ist Druck. Der in mir selbst entsteht, den ich selbst produziere. Erwartungsdruck, der sich immer wieder versteckt einschleicht. Prägungen sitzen tief, aber wir sind sich entwickelnde Wesen und ständig in Veränderung. Was für ein Glück! Ein achtsames Gegenüber spürt den Druck. Das ist auch Glück.

Wir brauchen ein liebevolles Gegenüber, mit dem wir alles besprechen können. Partner, Freundinnen und Freunde, die Mutter, der Vater. Lauscht einander. Nimm dir Zeit dafür. Probier ganz offen und mit einer wertschätzenden Haltung deinem Gegenüber zuzuhören und fühle dich, kommentarlos, ein. Dadurch einsteht ein ganz neuer und eigener Resonanzraum. Was dabei entsteht oder entstehen kann, ist ein Geheimnis und Wunder zugleich.

Ein achtsames Gegenüber ist Glück

Resonanz ist vielleicht die Lösung in einer beschleunigten Zeit. Hartmut Rosa als Resonanzforscher beschreibt eindrucksvoll den Facettenreichtum an Formen, in denen wir eine Beziehung zur Welt eingehen (Rosa, Resonanz – Eine Soziologie der Weltbeziehung, Suhrkamp, 2016). Die Sehnsucht und den Wunsch nach Verbundenheit ist zutiefst menschlich und entsteht in der Resonanz im Miteinander.

Wir gehen genauso mit der Natur draußen in Resonanz. Auch hier lauschen wir. Oder Hummeln beobachten und dies mit einem guten Zweck verbinden (Aurelia-Projekt Hummel-Monitoring). Dafür kann sich jeder aus Berlin oder Brandenburg in diesem Jahr ehrenamtlich als Hummel-Kenner*in ausbilden lassen. Wenn wir der Natur in ihrer großartigen Vielfalt lauschen, nehmen wir uns Zeit, sind absolut im Moment und ergriffen.

Aber auch unser Netzwerk ist ein Resonanzraum, schon seit 10 Jahren. Mit inzwischen 39. MeetUps. Jetzt auf ins neue Jahr! Die Abenteuer drinnen & draußen warten!

Mit den besten Wünschen von
Katharina, Redaktion Berlin Guide Gesundheit

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