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Hormone und ihre feine Balance

Viele Frauen, aber auch Männer, kämpfen mit ihrer hormonellen Balance. Wohlbefinden entsteht durch ein sehr feines Zusammenspiel verschiedener Hormone, die unsere Körperprozesse steuern. Das hormonelle Gleichgewicht unseres Körpers hat einen bedeutenden Einfluss auf unser Leben, Gesundheit, Stimmungen und sogar unser Denken. Schon geringfügige Veränderungen können diese sensible Balance aus dem Gleichgewicht bringen.

Symptome, wie PMS, starke Monatsblutungen, Haarausfall, Schlafstörungen, Depression, unkontrollierbare Gewichtszunahme und die damit verbundenen Beschwerden, Osteoporose bis hin zu Gewebeveränderungen, wie Endometriose und Myomen, und leider auch Gebärmutter-, Prostata- und Brustkrebs, werden mit hormoneller Dysbalance in Verbindung gebracht.

Diese Störungen kennen wir dann unter den Begriffen Östrogendominanz oder Progesteronmangel. Das Wissen und Behandlungsrepertoire der westlichen Medizin beschränkt sich häufig auf einschneidende und oft fragwürdige Maßnahmen wie Hormonpräparate und Operation. Tipps zur Vermeidung und Wiederherstellung der natürlichen Balance bekommt man hier eher selten.

Nach Konsultationen bei verschiedenen FrauenärztInnen wegen einigen der oben genannten Symptome, bekam ich ein Hormonpräparat, eine Werbebroschüre und den Hinweis auf die Möglichkeit einer Gebärmutterentfernung, sollten die Beschwerden schlimmer werden. Dann hätte ich Ruhe! Das Hormonpräparat warf ich nach Lektüre des Beipackzettels in den Müll. Die Werbebroschüre empfahl ein unspezifisches Nahrungsergänzungsprodukt, welches ich für den Rest meiner reproduktiven Zeit und darüber hinaus einnehmen sollte (ca. 40€ monatlich). Da diese Therapieansätze für mich nicht in Frage kommen, entschloss ich mich, selbst zu recherchieren und zu experimentieren.

Als erstes ging ich der Frage auf den Grund, welche möglichen Auslöser es für hormonelles Ungleichgewicht und Östrogendominaz sowohl bei Frauen als auch Männern gibt. Meine zweite Frage bezieht sich darauf, welche Möglichkeiten und Alternativen wir nutzen können, um unsere hormonelle Balance wiederherzustellen und zu erhalten.

Hormone spielen schon vor unserer Geburt eine wichtige Rolle, z.B. bei der Entscheidung ob sich der Fötus zu einem Jungen oder Mädchen entwickelt oder bei der Entwicklung des Sprachgedächtnisses. Schwankungen der Hormonbalance sind mit Beginn der Pubertät in gewissen Abständen normal und zeigen wichtige Entwicklungsschritte in unserem Leben an. Allerdings gibt es äußere und innere Faktoren, die zu sehr unangenehmen Beschwerden und sogar zu ernsthaften Erkrankungen führen können.

Als Frauen sind wir vertraut mit den oben genannten Symptomen hormoneller Dysbalance. Aber auch Männer haben zunehmend unter den Folgen hormoneller Ungleichgewichte zu leiden. Die Neigung zu extremer Fettleibigkeit, oder Prostatakrebs, Osteoporose, sexuelle Lustlosigkeit und Unfruchtbarkeit können mit einer Östrogendominanz zusammenhängen.

Äußere und innere Einflüsse, die unsere hormonelle Balance stören und zu einer Östrogendominanz führen können:

1. Die Antibabypille und andere Verhütungsmittel mit hormoneller Wirkung verändern den natürlichen Zyklus und damit unsere innere körperliche und physischen Balance. Alternative: natürlich Verhüten, Kondome (ohne Spermizide)

2. BPA-haltige Plastikflaschen und Behältnisse. Alternative: Glas-, Edelstahl-, Keramikflaschen (siehe Plastikplanet http://www.dailymotion.com/video/x17u7ai_plastic-planet-part-1_news)

3. Kosmetika, die Parabene und Phthalate enthalten. Alternative: Naturkosmetik (siehe Artikel https://www.berlin-guide-gesundheit.de/2016/05/mit-naturkosmetik-auf-der-sicheren-seite/)

4. Übermäßiger Konsum von (unfermentierten) Sojaprodukten und Fleisch von Tieren, die mit soja- und getreidehaltiges Futter gefüttert wurden.

5. Nahrungsmittel aus konventioneller Landwirtschaft und Massentierhaltung. Wachstumshormone und Pestizide sowie Herbizide enthalten östrogenartige, hormonell wirkende Stoffe. Alternative: Biologisch erzeugte Lebensmittel und Produkte von artgerecht gehaltenen Tieren

6. Zucker verursacht Tiefs von Testosteron. Testosteron ist ein weiterer Gegenspieler von Östrogen bei Männern und Frauen und damit ein wichtiger Faktor in der hormonellen Balance. Alternative: statt zuckerhaltiger Getränke, Wasser aromatisieren mit Zitrone, Orange o.ä.; statt zuckerhaltiger Snacks auf Nüsse, Obst oder Kakaobohnen zurückgreifen.

7. Übermäßiger Stress. Der natürliche Gegenspieler von Östrogen ist Progesteron. Progesteron wird bei anhaltendem Stress in Cortisol (Stresshormon) umgewandelt. Progesteron lässt uns tief schlafen. Somit ist unruhiger Schlaf in Verbindung mit den anderen Symptomen ein wichtiges Anzeichen für eine Östrogendominanz. Alternative: Stress vermeiden, Ausgleich schaffen, Chi Gong oder Meditation (siehe Artikel https://www.berlin-guide-gesundheit.de/2016/02/ueber-den-umgang-mit-stress/)

8. Die körpereigene Umwandlung von Progesteron und Testosteron in Östrogen. Die sogenannte Aromatase findet hauptsächlich in Bauchfettzellen statt. Je mehr Bauchfett, desto mehr Progesteron und Testosteron wird in Östrogen umgewandelt. Bauchfett wird somit zu einem eigenen Östrogen produzierenden Organ. Alternative: ausgewogene Diät (wenig Kohlenhydrate und Zucker, gesunde Fette und viel frisches Gemüse) und Training. Natürliche Aromatasehemmer. (siehe unten)

Lass deine Nahrung deine Medizin sein. (Hippokrates von Kos, 460 v.Ch.)


Folgende Möglichkeiten gibt es das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen:

1. Gemüse der Kreuzblütlerfamilie, wie Brokkoli, Blumenkohl, Grünkohl oder Rosenkohl enthalten Aromatasehemmer und helfen, die Progesteron- und Testosteronwerte konstant zu halten.

2. Passionsblumenkraut enthält ebenfalls einen hohen Anteil an Aromatasehemmer und kann als Kapsel oder Tee eingenommen werden (als Tee 2–4g und als Kapsel 1–2g 3x tägl.).

3. Mönchspfeffer hilft Frauen ihren Progesteronspiegel hoch zu halten, da er die körpereigene Produktion anregt und ausgleichend  auf die hormonelle Balance wirkt. Als ganze Pflanze in den Smoothie oder als Kapsel (4–8mg tägl.).

4. Ähnlich wirkt auch der Frauenmantel.

5. Ballaststoffe helfen beim Ausscheiden von überschüssigem Östrogen, welches z.B. durch Trinken aus Plastikflaschen aufgenommen wurde.

6. Sauna und Sport, besonders Trampolinspringen, helfen überschüssiges Östrogen auszuscheiden.

7. Niacin (Vitamin B3) wirkt kapillar-öffnend und hilft bei der Ausscheidung (als Nahrungsergänzungsmittel oder enthalten in Leber, Eiern, Pilzen, Kaffee und Cashewkernen).

8. Energetisiertes und hochstrukturiertes Wasser (Quellwasser), dass die Körperzellen hydriert und den Körper bei seinen natürlichen Ausscheidungsprozessen unterstützt. Hormonell wirkende Stoffe können von den Wasserwerken nicht aus dem Trinkwasser gefiltert werden.

9. Seed Rotation – Ausgleich des Menstruationszykus mit natürlich vorkommenden Inhaltsstoffen von Pflanzen. In der ersten Hälfte des Zyklus braucht unser Körper mehr Östrogen zur Reifung der Eizelle und in der zweiten Hälfte nach dem Eisprung brauchen wir vor allem Progesteron, um die Gebärmutterschleimhaut dicker werden zu lassen. Ein für den Körper gesundes Östrogen, findet sich zum Beispiel in Leinsamen und Kürbiskernen. Für die erste Hälfte des Zyklus können wir unserem Essen mehr (geschroteten) Leinsamen und Kürbiskerne hinzufügen. Um die Progesteronbildung während der zweiten Hälfte des Zyklus zu unterstützen, brauchen wir besonders Zink und Vitamin E, die wir u.a. in Sesam- und Sonnenblumenkernen finden. Mit jeweils zwei Esslöffel am Tag wird die Bildung von Progesteron auf natürliche Weise unterstützt.

Natürlich sind auch meine Gedanken und Ausrichtung für meine gesundheitliche Balance von Bedeutung. Was bedeutet es, für mich in Balance zu sein? Wie kann ich mich von Moment zu Moment mit meinem eigenen innerem Wissen verbinden?

Quellen:
https://www.hormonesbalance.com/articles/how-to-use-seed-rotation-to-rebalance-your-menstrual-cycle/
http://wechseljahre.gesund.org/phytohormone/
https://de.wikipedia.org/wiki/Lignane
http://theshawnstevensonmodel.com/?s=estrogen+dominance
http://www.naehrwertrechner.de

> Portrait Ute Baacke

Foto © Katharina Wyss

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