Yoga
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Nicht denken hilft!

Oh ja! Seit ich meinen Yoga-Weg vor 2 Jahren betreten habe (wobei ich eher unsanft geschubst wurde, denn auch mein Ego ist veränderungsresistent!) sind mir nicht nur einige Wünsche erfüllt worden. Sondern mein Leben hat sich in einer Art und Weise verwandelt, wie ich es mir niemals hätte DENKEN können.

Auf dem Weg sein, bedeutet für mich persönlich momentan tatsächlich sehr viel unterwegs zu sein. Also von A nach B. Da die Deutsche Bahn sehr großZÜGIG mit der Zeit ihrer Kundinnen umgeht – manche nennen es Verspätung, ich nenne es geschenkte Zeit –  kann ich so in aller Ruhe Texte und Informationen aufarbeiten, die sich im Büro auf dem Schreibtisch und auf diversen anderen Datenspeichern angesammelt haben.

Letzte Woche auf der Fahrt nach Köln kam ich wieder in den Genuss von geschenkten 40 Minuten, per Audio versüßt durch einen Vortrag von Prof. Dr. Gerald Hüther, dem rennomiertesten deutschen Hirnforscher unserer Tage. („Gehirn und Körper“, ein interdisziplinärer Diskurs, Vortrag auf dem Heidelberger Symposium, 2008)

Wenn dieser wunderbare Redner seinen Vortrag mit der Beweisführung eröffnet, dass wir für hoch spezialisierte und hoch effektiv ausgeführte Tätigkeiten nur ein winziges Hirnareal aktivieren müssen, während alle anderen Wahrnehmungen komplett zurück gefahren werden – dann hüpft mein Yogini-Herz! Nicht weil es ein besonderer Grund zur Freude ist, dass die Menschheit auf diese Weise langsam verblödet und die so genannte Vernunft unser Leben unglaublich eng, einsam, phantasie- und glanzlos macht.

Nein! Mich begeistert, dass die Hirnforschung Stück für Stück Zusammenhänge aufdeckt, die im Yoga seit tausenden von Jahren gelehrt und angewendet werden. Denn unter diesen winzigen auf diese Weise aktivierten Hirn-Inseln wartet ein unendlicher Ozean an Möglichkeiten für Verbindung, Vernetzung und Verknüpfung darauf, endlich initiiert zu werden! Dieses, dein eigentliches Potenzial bleibt dir bis ans Ende deines Lebens erhalten. Es ruht so lange, bis es durch neue körperliche Reaktionen auch in Aktion treten kann, um seine Intelligenz und seine Energie für dich zur Verfügung zu stellen.

Freie Bahn für ein LEICHTES LEBEN!

Die Hirnforschung und die Yoga-Tradition sind sich einig: Leben ist Bewegung, Wachstum und Verbundenheit. Alles was lebendig ist, sich aber nicht bewegen, wachsen und verbinden kann lebt gegen seine ursprünglichsten, durch und durch positiven, weil noch nicht limitierten Erfahrungen. Für dich wird es immer dann konkret, wenn du dich an einem Punkt befindest, an dem du nicht weiter kommst. Egal, ob sich dadurch emotionale Probleme zeigen oder du dir andere Hindernisse in deinen Alltag zauberst. Wenn dir also klar wird, dass du etwas verändern musst, damit dein Leben sich wieder richtig anfühlt.

Doch auch darin sind sich Hirnforschung und Yoga einig: Veränderung gibt es nicht.

Wohl aber Ent-faltung, Ent-deckung und Ent-wicklung deines unermesslich reichen Potenzials! Rück-Verbindung ist eine wörtliche Übersetzung von YOGA. Dadurch wirst du gleichzeitig auch befreit. Zunächst von dich einengenden Haltungen, Meinungen und Mustern. Dann immer weiter in Richtung Freude und Leichtigkeit, bis hin zur vollständigen Erfahrung deiner selbst. Dieser Prozess ist Garant für deine Befreiung.

Wie das geht? Ganz einfach!
Bevor du weiterhin viel Zeit, Geld und Mühe aufwendest, weil du glaubst dich verändern zu müssen, verrate ich dir hier, was sowohl die aktuelle Hirnforschung als auch Yoga schon immer empfehlen:

Du musst dich nur neu ausrichten!

2 Gründe, warum es Veränderung nicht geben kann.
und 2 Lösungen für alle deine Probleme 🙂

Grund 1
Das Hirn ist nicht zum Denken da!

Sondern dafür, dass dein Körper funktioniert. Wenn das der Fall ist, dann kannst du auch denken, bzw. durch körperliche Empfindungen werden bestimmte Areale im Gehirn aktiviert. So rum wird ein Schuh d’raus! „MAMA, NICHT DENKEN HILFT!“ wußte meine damals noch sehr kleine Tochter, während sie beobachtete, wie sich ein scheinbar riesiges Problem, also ein Umstand, über den ich mich wahnsinnig aufgeregt habe, vor unseren Augen in Luft auflöste. Glücklicher Weise konnte ich schon damals herzlich darüber lachen. Und sie hatte Recht! Denn Veränderung ist kein KOGNITIVER Prozess. Sonst könntest du mühelos, auf der Stelle und ohne zu zögern jede neue Erkenntnis in die Tat umsetzen. Also – mir gelingt das nicht!

Lösung Nr. 1

… findet sich mal wieder im Yoga Sutra von Patanjali. Dort heißt es in Sutra II, 33: Bei einer Behinderung durch störende Gedanken soll man über das Gegenteil meditieren. Also nicht NACHDENKEN, grübeln, Schuldige finden – sondern meditieren. Über das Gegenteil zu meditieren macht sich besonders gut, wenn dein Ego mal wieder zu Hochform aufläuft und dir 1000 Gründe dafür liefert, warum etwas nicht EINFACH geht, oder gar nicht. Wenn du mitbekommst, dass du dich in einer Sache oder in Bezug auf eine Person komplett fest gefahren hast. Zugegeben, das ist keine leichte Übung!

Aber du sollst dir deinen Chef, den Busfahrer oder den Bankangestellten der dich extrem nervt ja nicht nett DENKEN. Du nimmst 3 tiefe Atemzüge und beginnst über das Gegenteil zu meditieren. Das ist ein riesengroßer Unterschied!

Z.B. kannst du dir mal vorstellen, dass du in dieser Situation die andere Person bist, also diejenige, die so nervt. DICH nervt 🙂 Yogis wissen, dass sie im Außen nichts wahr nehmen können, was sie nicht selber sind. Die Hirnforscher wissen das auch.

Grund 2

Deine Haltungen/Meinungen/Überzeugungen sind stärker als dein Denken. Auch dadurch wird VERÄNDERUNG unmöglich. Obwohl du eine Idee dazu hast, was dir gut tut, dich voran bringen würde, dir helfen könnte, wirst du die daraus gezogenen Schlüsse und Entschlüsse nicht umsetzen können. Denn nichts ist stärker als deine Überzeugungen und dein GLAUBEN. Deine Haltungen. Die inneren und die äußeren! Im Yoga sagen wir Prägungen. Teils hast du sie vom letzten Mal (Karma) mitgebracht, teils werden dir neue vorgelebt, beigebracht oder aufgezwungen. Diese Prägungen erzeugen eine unglaubliche Enge. Sie verhindern die Entfaltung deines genetischen Potenzials. Denn sie sind der Grund dafür, dass du nur 3% der Welt um dich herum wahrnehmen kannst. DREI PROZENT!

„Ohne Bewusstsein, das muss kein Verlust sein“ … sang eine beliebte Punkband in meiner frühen Jugend in Ostberlin. Das Problem ist nur, dass dein Körper, dein Intellekt, dein Geist, dein ganzes Wesen darauf programmiert sind sich zu bewegen, zu wachsen und verbunden zu sein. 3% BEWUSSTE WAHRNEHMUNG sind aber nur ein sehr enger Rahmen und die Grenze ist sehr schnell erreicht. Diese Grenze wird gerne auch „Komfortzone“ genannt. Innerhalb dieser Komfortzone zu bleiben ist auf die Dauer ein unglaublich starker Auslöser für Stress und Frustration.

Du lebst zwar mit dem GEFÜHL von Sicherheit, aber mit der tiefen Empfindung von MANGEL. Denn unter deinen Prägungen existiert in jedem Moment deines Lebens dein unermesslich reiches Potenzial für die EINFACHE Lösung und ein LEICHTES Leben. Wenn du im Mangel – Modus bleibst findest du dich über kurz oder lang wieder in: ERSATZBEFRIEDIGUNGEN, KRANKHEIT, ISOLATION. Ja. Wir Yogis wissen: nichts ist so wandelbar wie ein Gefühl („Gedankengefühl“ = vritti) und wie die Wolken an einem stürmischen Herbsthimmel!

Lösung Nr. 2

Wenn du dir BEWUSST machst, dass du ganze 3% „REALITÄT“ hast, die ganz sicher nicht mit den 3% deines Geliebten, Vorgesetzten, deines Kindes oder deiner Eltern übereinstimmen, ist das schon mal super! Wenn du es dann noch schaffst in Situationen die du aufgrund deiner Haltungen als schwierig bewertest, dir einfach mal zu sagen: ICH KÖNNTE AUCH FALSCH LIEGEN – wird dein Leben unendlich viel leichter. Sofort. Versprochen! Diese einfache Annahme ermöglicht es dir auf der Stelle, dich zu öffnen. Möglicher Weise auch, dein Gegenüber wahr zu nehmen als genau das fehlende Teil, damit sich dein Puzzle vervollständigen kann und sich daraus vielleicht sogar eine Lösung ergibt. Yogis sind sich deshalb auch vollständig darüber klar, dass WAHRHEIT niemals die persönliche Sicht eines Menschen sein kann.

„Wahrheit ist, was allen nützt und den Geist erhebt“

So wird Wahrheit in der BHAGAVAD GITA sinngemäß definiert. Ist das nicht wunderbar?! In diesem Sinne: Wünsche ich dir ein leichtes Leben! Und viel Freude beim Üben: Wenn dich etwas ärgert oder nervt, oder keine Lösung in Reichweite ist: MEDITIERE ÜBER DAS GEGENTEIL. Und/oder geh mal davon aus: DU KÖNNTEST AUCH FALSCH LIEGEN.

Tipp: Yoga und Meditation. Wochenende für Deine mentale Klarheit, 5. bis 7. Mai 2017 auf Gut Suckow/Uckermark

> Portrait Autorin Kirstin Püschel.

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